ÜBER POLITIK UND TRÄUME
Auf die 60 zugehend
Gibt es immer noch kein Paradies
Einst haben wir demonstriert
Auf dass die Kernkraftwerke wackeln
Die Welt sollte zu Kopfe stehen
Wenn allen das Gleiche gleich drohte
Nun hofft man heutzutage ja nur noch
Dass man überhaupt leben darf atmen
Dasein
Dass keine Horden brandschatzend
Durch die aufgepeitschten Straßen
ziehen
Was wurde aus China als Beispiel und
Wie haben sie selbst Simbabwe
zugerichtet
Wem bringt das fiese sich ausbreitende
Kapital
Uns allen aber auch eher nichts als
Abschaum
Geld macht Konsum macht jenes macht
tumb
Aber wir Amöben zittern ja immer noch
Auch will man nicht die eine Person
sein
Welche an der S-Bahn zusammengeschlagen
wird
Einfach so und einfach so nicht liegen
Zu Pflegende hilflos in lieblosen
Betten
Mögen manche im Staate bitte den
letzten Rest
Von Gewaltenteilung noch
aufrechterhalten
Polen ist verloren Europa ja eigentlich
auch
Nationen rufen zu Aufständen der
Egomanie
Hört ihr mich Revolutionäre und
Reformer
Nehmt meine Bitten zu Grabe am Tage
Etwas Rente vielleicht in viel
Bescheidenheit
Und insgesamt weniger Husten in der
Luft
Andere sollen nun mal irgendwas machen
Man selber hofft bloß noch auf den
Glimpf
Auch maßvoll über diese Runden kommen
Zweimal vielleicht noch herzhaft lachen
Was will man schon verlangen ihr
Knochen
Von einer arg trostlos sich zeigenden
Welt
Etwas Milde vielleicht Gnade einer
Geburt
Halbwegs erträgliche Zustände ohne
jeden Gott
Nie Opfer noch sein sollen können
wollen
Bloß nicht selber da im Jemen
verhungern
Auf die 60 zugehend
Noch nicht kriechend
Gibt es nicht mal den hundertsten Teil
vom Paradies
Klausens Blog